Seite 17 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

Gottes Absicht mit seiner Gemeinde
13
an seinem Ufer auf beiden Seiten allerlei fruchtbare Blume wachsen;
und ihre Blätter werden nicht verwelken, und mit ihren Früchten hat
es kein Ende. Sie werden alle Monate neue Früchte bringen; denn
ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum. Ihre Früchte werden zur Speise
dienen und ihre Blätter zur Arznei.“
Hesekiel 47,8-12
.
[13]
Von Anfang an hat Gott durch sein Volk gewirkt, um die Welt
zu segnen. Für das alte Ägypten machte Gott Joseph zu einer Le-
bensquelle. Durch Josephs Rechtschaffenheit wurde das Leben je-
nes ganzen Volkes bewahrt. Durch Daniel rettete Gott den Weisen
Babylons das Leben. Und diese Befreiungen sind für uns ein An-
schauungsunterricht, veranschaulichen sie doch, welche geistlichen
Segnungen der Welt durch die Verbindung mit dem Gott, den Jo-
seph und Daniel anbeteten, angeboten werden. Jeder in dessen Herz
Christus wohnt, jeder, der des Herrn Liebe der Welt kundtun will,
ist Gottes Mitarbeiter zum Segen der Menschheit. Wie er Gnade
vom Heiland empfängt, um sie andern mitzuteilen, fließt von seinem
ganzen Wesen eine Flut geistlichen Lebens.
Gott erwählte die Israeliten, um den Menschen sein Wesen zu
offenbaren und in der Welt Brunnen des Heils zu sein. Ihnen war
die Botschaft des Himmels, die Offenbarung des Willens Gottes
anvertraut. In der frühen Geschichte Israels hatten die Völker der
Welt durch lasterhafte Gewohnheiten das Wissen um Gott verloren.
Einst hatten sie ihn gekannt; aber sie „haben ihn nicht gepriesen als
einen Gott noch ihm gedankt, sondern haben ihre Gedanken dem
Nichtigen zugewandt, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert“.
Römer 1,21
. Doch in seiner Barmherzigkeit ließ sie Gott am Leben.
Er wollte ihnen Gelegenheit geben, durch sein auserwähltes Volk
wieder mit ihm bekannt zu werden. Durch die Lehren des Opferdien-
stes sollte Christus vor allen Völkern emporgehoben werden, und
alle, die zu ihm aufblickten, sollten leben. Christus war die Grund-
lage der jüdischen Ordnung. Das gesamte System aus Vorbildern
und Symbolen war eine geraffte Vorschau auf das Evangelium, eine
Darstellung, mit der die Verheißung auf Erlösung verknüpft war.
Aber die Israeliten verloren ihre hohe Berufung aus dem Auge,
Gottes Repräsentanten zu sein. Sie vergaßen Gott und erfüllten ihren
[14]
heiligen Auftrag nicht. Die Segnungen, die sie empfingen, brachten
der Welt keinen Segen. Ihre Vorteile benutzten sie nur zur eigenen
Verherrlichung. Sie schlossen sich von der Welt ab, um von ihr nicht