Seite 191 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Beröa und Athen
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aber gebietet er den Menschen, daß alle an allen Enden Buße tun.“
Apostelgeschichte 17,28-30
.
In der Zeit der Finsternis, die dem Erscheinen Christi voraus-
gegangen war, hatte der göttliche Herrscher über den Götzendienst
der Heiden hinweggesehen; jetzt aber hatte er durch seinen Sohn
den Menschen das Licht der Wahrheit gesandt und erwartete von
allen — nicht nur von den Armen und Verachteten, sondern auch
von den stolzen Philosophen und Fürsten der Erde —, daß sie zu
ihrem Heil Buße taten. „Denn er hat einen Tag gesetzt, an welchem
er richten will den Erdkreis mit Gerechtigkeit durch einen Mann,
den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angebo-
ten, indem er ihn auferweckt hat von den Toten.“
Apostelgeschichte
17,31
. Als Paulus von der Auferstehung der Toten sprach, „da hatn‘s
etliche ihren Spott; etliche aber sprachen: Wir wollen dich davon ein
andermal hören.“
Apostelgeschichte 17,32
.
So endete die Arbeit des Apostels in Athen, dem Mittelpunkt
heidnischer Gelehrsamkeit; denn die Athener hielten beharrlich an
ihrem Götzendienst fest und wandten sich von dem Licht wahren
Gottglaubens ab. Wenn ein Volk ganz mit dem, was es erreicht
hat, zufrieden ist, kann nicht mehr viel von ihm erwartet werden.
Zwar rühmten sich die Athener ihrer Gelehrsamkeit und Bildung;
dennoch wurden sie ständig verderbter und begnügten sich mit den
fragwürdigen Kulten ihres Götzendienstes.
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Einige Zuhörer des Apostels waren zwar von den dargebotenen
Wahrheiten überzeugt, sie wollten sich aber nicht soweit demütigen,
Gott anzuerkennen und den Plan zur Erlösung anzunehmen. Keine
beredten Worte, keine noch so kräftigen Beweisgründe vermögen
den Sünder zu bekehren. Allein die Kraft Gottes kann die Wahrheit
dem Herzen nahebringen. Wer sich beharrlich von dieser Kraft ab-
wendet, kann von ihr nicht erreicht werden. Die Griechen trachteten
nach Weisheit, aber die Botschaft am Kreuz war für sie eine Torheit;
sie achteten ihre eigene Weisheit höher als die Weisheit, die von
oben kommt.
In ihrer Überheblichkeit hinsichtlich ihres Verstandes und ihrer
menschlichen Weisheit mag der Grund zu suchen sein, warum das
Evangelium einen verhältnismäßig geringen Erfolg bei den Athe-
nern zeitigte. Die Weisen dieser Welt, die als verlorene Sünder zu
Christus kommen, werden weise zu ihrem Heil; kommen sie aber