Seite 205 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Die Briefe an die Thessalonicher
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Hoffnung oder Freude oder unser Ruhmeskranz — seid nicht auch
ihr es vor unsrem Herrn Jesus, wenn er kommt? Ihr seid ja unsre
Ehre und Freude.“
1.Thessalonicher 2,10-14.19.20
.
In seinem ersten Brief an die Gläubigen zu Thessalonich bemüh-
te Paulus sich, sie über den wahren Zustand der Toten zu unterrichten.
Von den Verstorbenen sprach er als von Schlafenden, die gleichsam
bewußtlos sind: „Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Unge-
wissen lassen über die, die da schlafen, auf daß ihr nicht traurig seid
wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben,
daß Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch, die da
entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen ... Denn er selbst,
der Herr, wird mit befehlendem Wort, mit der Stimme des Erzengels
und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und
die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. Danach wir, die
wir leben und übrigbleiben, werden zugleich mit ihnen hingerückt
werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft, und werden
so bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet euch nun mit diesen Worten
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untereinander.“
1.Thessalonicher 4,13.14.16-18
.
Den Gedanken, daß Christus bald kommen wird, um die leben-
den Getreuen zu verwandeln und zu sich zu nehmen, hatten die
Thessalonicher begierig aufgenommen. Sie hatten das Leben ihrer
Freunde sorgsam behütet, auf daß diese nicht stürben und dadurch
den Segen verlören, den sie beim Kommen ihres Herrn zu emp-
fangen hofften. Aber einer nach dem andern ihrer Lieben war von
ihnen genommen worden. In tiefem Schmerz hatten die Gläubi-
gen ihren Entschlafenen zum letzten Male ins Angesicht geschaut;
denn sie wagten kaum zu hoffen, sie in einem zukünftigen Leben
wiederzusehen.
Als des Paulus Brief geöffnet und verlesen worden war, brach-
ten seine Ausführungen über den wahren Zustand der Toten große
Freude und Trost über die Gemeinde. Der Apostel zeigte den Thes-
salonichern, daß jene, die bei Christi Kommen noch leben, ihrem
Herrn nicht früher begegnen werden als die in Jesus Entschlafenen.
Die „Stimme des Erzengels“ und die „Posaune Gottes“ wurden von
denen, „die entschlafen sind“, gehört werden, und „die Toten in Chri-
stus“ würden auferstehen, noch ehe den Lebenden Unsterblichkeit
verliehen wird. „Danach wir, die wir leben und übrigbleiben, werden
zugleich mit ihnen hingerückt werden in den Wolken, dem Herrn