Seite 206 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
entgegen in die Luft, und werden so bei dem Herrn sein allezeit. So
tröstet euch nun mit diesen Worten untereinander.“
1.Thessalonicher
4,17.18
.
Wir können uns kaum vorstellen, welche Hoffnung und Freu-
de diese Zusicherung bei den Gliedern der jungen Gemeinde zu
Thessalonich auslöste. Sie glaubten und schätzten den Brief über
alles, den sie von ihrem Vater im Evangelium erhalten hatten. Ihre
Herzen schlugen ihm in Liebe entgegen. Wohl hatte er ihnen all
dies bereits gesagt, aber damals hatten sie Mühe gehabt, die Lehren
zu erfassen, die ihnen neu und seltsam erschienen. Daher war es
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nicht verwunderlich, daß ihnen die umfassende Bedeutung einiger
Lehrpunkte nicht klar genug geworden war. Aber sie trugen ein
starkes Verlangen nach Wahrheit in sich, und so vermittelte ihnen
der Brief des Apostels neue Hoffnung und Kraft, dazu einen festeren
Glauben an Christus und eine tiefere Liebe zu dem, der durch seinen
Tod „das Leben und ein unvergänglich Wesen ans Licht gebracht“
(
2.Timotheus 1,10
) hatte.
Nun erfreuten sie sich der Gewißheit, daß ihre gläubigen Freunde
aus dem Grabe auferstehen werden, um für ewig im Reich Gottes zu
leben. Gewichen war die Finsternis, die bislang die Ruhestätte ihrer
Toten umgeben hatte. Neuer Glanz krönte den christlichen Glauben,
und in Christi Leben, Tod und Auferstehung sahen sie eine neue
Herrlichkeit.
„So wird Gott auch, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm
einherführen“ (
1.Thessalonicher 4,14
), schrieb Paulus. Viele deu-
teten diese Stelle so, als würde Christus die Entschlafenen mit sich
vom Himmel herabbringen; Paulus meinte jedoch: So wie Christus
von den Toten auferweckt wurde, so werde Gott auch die schlafen-
den Heiligen aus ihren Gräbern hervorrufen und mit Christus in den
Himmel nehmen. Welch ein köstlicher Trost! Welch eine herrliche
Hoffnung, nicht nur für die Gemeinde zu Thessalonich, sondern für
alle Christen, wo immer sie auch sein mögen!
Während Paulus in Thessalonich wirkte, hatte er sehr gründlich
über die Zeichen der Zeit gesprochen und dabei aufgezeigt, welche
Ereignisse der Offenbarung des Menschensohnes in den Wolken
des Himmels vorausgehen würden. Deshalb hielt er es nicht für
notwendig, noch ausführlich darüber zu schreiben; er wies jedoch
nachdrücklich auf das hin, was er früher gelehrt hatte: „Von den Zei-