Seite 207 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

Die Briefe an die Thessalonicher
203
ten aber und Stunden, liebe Brüder, ist nicht not euch zu schreiben;
denn ihr selbst wisset genau, daß der Tag des Herrn wird kommen
wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es
hat keine Gefahr, dann wird sie das Verderben schnell überfallen ...,
[260]
und werden nicht entfliehen.“
1.Thessalonicher 5,1-3
.
Heute gibt es viele Menschen, die ihre Augen vor den Zeichen
verschließen, mit denen Jesus sie warnend auf sein Kommen hin-
weisen wollte. Sie versuchen alle Befürchtungen zu beschwichtigen,
während sich gleichzeitig die Zeichen des Endes rasch erfüllen und
die Welt dem Tag entgegeneilt, da des Menschen Sohn in den Wol-
ken des Himmels erscheinen soll. Paulus bezeichnet es als eine
Sünde, sich gleichgültig den Zeichen gegenüber zu verhalten, die
der Wiederkunft Christi vorausgehen sollen. Alle, die sich dieser
Mißachtung schuldig machen, nennt er Kinder der Nacht und der Fin-
sternis. Die Einsichtigen und Wachsamen dagegen ermutigt er mit
den Worten: „Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß
der Tag wie ein Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder
des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch
von der Finsternis. So lasset uns nun nicht schlafen wie die andern,
sondern lasset uns wachen und nüchtern sein.“
1.Thessalonicher
5,4-6
.
Die Lehren des Apostels über diese Glaubenspunkte sind für
die Gemeinde in unserer Zeit besonders wichtig. Auf alle, die so
nahe vor dem Ende aller Dinge leben, sollten die Worte des Paulus
besonders nachhaltig wirken: „Wir aber, die wir des Tages sind,
wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und
der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. Denn
Gott hat uns nicht gesetzt zum Zorn, sondern das Heil zu gewinnen
durch unsren Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, auf
daß, wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben sollen.“
1.Thessalonicher 5,8-10
.
Der wachsame Christ ist ein arbeitender Christ, der eifrig da-
nach strebt, alles in seiner Macht stehende für die Verbreitung des
Evangeliums zu tun. Je mehr die Liebe zu seinem Erlöser wächst,
desto größer wird auch die Liebe zu seinen Mitmenschen. Zwar hat
[261]
er wie sein Meister schwere Versuchungen zu bestehen, aber er läßt
sich durch Leiden weder entmutigen noch seinen inneren Frieden
rauben. Er weiß, daß alle Trübsale, die er recht erträgt, ihn reinigen