Seite 208 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
und läutern und enger mit Christus verbinden. Wer an Christi Lei-
den teilhat, wird auch seines Trostes und zuletzt seiner Herrlichkeit
teilhaftig werden.
„Wir bitten aber euch, liebe Brüder“, fährt Paulus in seinem Brief
an die Thessalonicher fort, „erkennet an, die an euch arbeiten und
euch vorstehen in dem Herrn und euch vermahnen; habt sie beson-
ders lieb um ihres Werkes willen. Haltet Frieden untereinander.“
1.Thessalonicher 5,12.13
.
Die Gläubigen zu Thessalonich wurden sehr von Leuten be-
lästigt, die fanatisch ihre Ideen und Lehren vertraten. „Etliche ...
wandeln unordentlich und arbeiten nichts, sondern treiben unnütze
Dinge.“
2.Thessalonicher 3,11
. Die Gemeinde war ordnungsgemäß
organisiert worden. Gemeindebeamte waren beauftragt worden, als
Prediger und Diakone zu dienen. Aber es gab auch eigenwillige,
aufsässige Glieder, die sich denen nicht unterordneten, die Verant-
wortung in der Gemeinde trugen. Sie beanspruchten nicht nur das
Recht für sich, zu allem ihre eigene Meinung zu äußern, sondern
auch, ihre Ansichten der Gemeinde öffentlich aufzudrängen. Des-
halb ermahnte Paulus die Thessalonicher, denen die notwendige
Achtung und Ehrerbietung entgegenzubringen, die gewählt sind,
Verantwortung in der Gemeinde zu tragen.
Darauf bedacht, daß die Gläubigen zu Thessalonich ein Leben
in wahrhafter Gottesfurcht führten, forderte sie der Apostel auf,
in ihrem täglichen Wandel praktische Frömmigkeit zu beweisen:
„Weiter, liebe Brüder, bitten wir euch und ermahnen in dem Herrn
Jesus —, da ihr von uns empfangen habt, wie ihr sollt wandeln und
Gott gefallen, was ihr ja auch tut —, daß ihr darin immer völliger
werdet. Denn ihr wisset, welche Gebote wir euch gegeben haben
durch den Herrn Jesus. Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung,
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daß ihr meidet die Unzucht ... Denn Gott hat uns nicht berufen zur
Unreinigkeit, sondern zur Heiligung.“
1.Thessalonicher 4,1-3.7
.
Der Apostel fühlte sich in hohem Grade verantwortlich für das
geistliche Wohlergehen derer, die durch seine Arbeit bekehrt wor-
den waren. Er hatte nur den einen Wunsch, daß sie zunähmen an
Erkenntnis des alleinigen, wahren Gottes und des von ihm gesand-
ten Herrn Jesus Christus. In seinem Dienst kam er oft mit kleinen
Gruppen von Männern und Frauen zusammen, die Jesus liebten. Mit
ihnen beugte er sich im Gebet mit der Bitte, Gott selbst möge sie