Seite 221 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Apollos in Korinth
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Allein durch Christi Gnade werden Gottes Diener zu Boten des
Lichts und des Segens. Wenn sie durch ernstes, anhaltendes Gebet
die Gabe des Heiligen Geistes empfangen und hinausziehen, beseelt
von dem Wunsch, Menschen zu retten und den Ruhm des Kreuzes
auszubreiten, dann werden sie die Frucht ihrer Arbeit sehen. Wi-
derstehen sie der Versuchung, menschliche Weisheit zur Schau zu
stellen oder sich selbst zu erhöhen, dann werden sie ein Werk ver-
richten, das allen Angriffen Satans standhalten wird. Dann werden
sich viele Menschen von der Finsternis weg zum Licht hinwenden,
und viele Gemeinden werden gegründet werden. Diese Menschen
werden sich dann nicht zu den menschlichen Werkzeugen, sondern
zu Christus bekehren. Das eigene Ich wird in den Hintergrund treten,
und nur Jesus, der Mann von Golgatha, wird sichtbar sein.
Wer heute für Christus wirkt, kann die gleichen vortrefflichen
Eigenschaften aufweisen wie jene, die in apostolischer Zeit das
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Evangelium verkündigten. Gott ist heute ebenso bereit, seinen Die-
nern Kraft zu geben, wie er damals Paulus und Apollos, Silas und
Timotheus, Petrus, Jakobus und Johannes mit Kraft ausrüstete.
Auch in den Tagen der Apostel gab es irregeleitete Menschen, die
angeblich an Christus glaubten, sich aber weigerten, seinen Boten
mit Ehrerbietung zu begegnen. Sie behaupteten, keinem menschli-
chen Lehrer zu folgen, sondern ihre Unterweisung unmittelbar von
Christus zu erhalten, ohne Hilfe der Boten des Evangeliums. Sie
hielten sich für völlig unabhängig und waren nicht bereit, der Stim-
me der Gemeinde zu gehorchen. Solche Leute standen in ernster
Gefahr, verführt zu werden.
Gott hat Männer mit verschiedenen Gaben als seine berufenen
Helfer in die Gemeinde gesetzt, damit sie durch gemeinsames Über-
legen der Absicht des Heiligen Geistes entsprechen. Männer, die
nur ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen und sich weigern, mit
andern, die schon reiche Erfahrungen im Werke Gottes gesammelt
haben, zusammenzuwirken, werden so sehr durch Selbstvertrauen
geblendet, daß sie Falsches und Wahres nicht voneinander zu un-
terscheiden vermögen. Es ist nicht ratsam, solche Leute zu Leitern
der Gemeinde zu wählen; denn ohne Rücksicht auf das Urteil ihrer
Brüder würden sie nur ihrem eigenen Urteil folgen und ihren Plänen
gemäß handeln. Der Feind kann leicht durch solche Männer wirken,
die selbst für jeden Schritt des Rates bedürfen, von Christus weder