Seite 227 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Ephesus
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ser“ erstreckte sich über ganz Asien und über die ganze Welt. Die
unübertroffene Pracht dieses Bauwerkes war nicht nur der Stolz der
Stadt, sondern auch des ganzen Volkes. Das Götzenbild in diesem
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Tempel soll — nach der Überlieferung — vom Himmel gefallen
sein. Es trug Inschriften symbolischen Charakters, denen man große
Kräfte zuschrieb. Die Epheser hatten Bücher darüber geschrieben,
um die Bedeutung und Anwendung dieser Symbole zu erklären.
Unter denen, die diese kostbaren Bücher eifrig studierten, waren
viele Zauberer, die einen starken Einfluß auf die Gemüter abergläu-
bischen Verehrer des Bildnisses im Tempel ausübten.
Dem Apostel Paulus wurden bei seiner Arbeit in Ephesus beson-
dere Beweise göttlicher Gunst zuteil. Gottes Kraft begleitete seine
Bemühungen, und viele wurden von körperlichen Krankheiten ge-
heilt. „Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hand des Paulus, so
daß sie auch von seiner Haut die Schweißtüchlein oder Binden über
die Kranken hielten und die Krankheiten von ihnen wichen und die
bösen Geister von ihnen ausfuhren.“
Apostelgeschichte 19,11.12
.
Diese Bekundung übernatürlicher Kraft war viel mächtiger als alles,
was man bis dahin in Ephesus gesehen hatte. Weder die Geschick-
lichkeit der Taschenspieler noch die Machenschaften der Zauberer
vermochten sie nachzuahmen. Da diese Wunder im Namen Jesu von
Nazareth gewirkt wurden, hatten die Leute Gelegenheit zu sehen,
daß der Gott des Himmels mächtiger war als die Zauberer, die die
Göttin Diana anbeteten. So erhöhte Gott seine Diener vor den Göt-
zenanbetern weit über die mächtigsten und beliebtesten Zauberer
jener Zeit.
Aber Gott, dem alle Bösen Geister untertan sind und der sei-
nen Dienern Macht über sie gegeben hatte, schickte sich an, eine
noch größere Schmach und Niederlage denen zu bereiten, die seinen
heiligen Namen verachtet und entehrt hatten. Zauberei war durch
das mosaische Gesetz bei Todesstrafe verboten; dennoch wurde sie
zeitweise heimlich von abgefallenen Juden geübt. Als Paulus Ephe-
sus besuchte, weilten in der Stadt auch „etliche der umherziehenden
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Juden, die da Beschwörer waren“.
Apostelgeschichte 19,13a
. Ange-
sichts der durch ihn gewirkten Wunder unterwanden sie sich, „den
Namen des Herrn Jesu zu nennen über denen, die da böse Geister
hatten“.
Apostelgeschichte 19,13b
. Es waren die „sieben Söhne ei-
nes jüdischen Hohenpriesters Skevas“, die derartiges wagten. Als