Seite 234 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

230
Das Wirken der Apostel
Bildes, das vom Himmel gefallen ist? Weil nun das unwidersprech-
lich ist, so sollt ihr ja stille sein und nichts Unbedachtes tun. Ihr habt
diese Menschen hergeführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer
unsrer Göttin sind. Hat aber Demetrius und die mit ihm sind vom
Handwerk an jemanden einen Anspruch, so gibt es Gerichte und
sind Landvögte da; lasset sie sich untereinander verklagen. Wollt ihr
aber noch etwas darüber hinaus, so mag man es ausrichten in einer
ordentlichen Volksversammlung. Denn wir stehen in der Gefahr,
daß wir um des heutigen Tages willen des Aufruhrs verklagt werden
möchten, und ist doch keine Sache vorhanden, womit wir solchen
Aufruhr entschuldigen könnten. Und da er solches gesagt, ließ er die
Versammlung gehen.“
Apostelgeschichte 19,35-40
.
Demetrius hatte in seiner Rede behauptet, ihr Handwerk sei in
Gefahr. Diese Anschuldigung offenbarte sowohl den eigentlichen
Grund für den Aufruhr zu Ephesus als auch die Ursache für viele
Verfolgungen, die die Apostel immer wieder bei ihrer Arbeit erdul-
den mußten. Demetrius und seine Handwerksgenossen sahen, daß
[295]
durch die Lehre und Ausbreitung des Evangeliums das Geschäft des
Götzenhandels in Gefahr geriet. Das Einkommen der heidnischen
Priester und Künstler stand auf dem Spiele. Dieser Ursache wegen
entfachten sie gegen Paulus heftigen Widerstand.
Durch die Entscheidung des Kanzlers und anderer, die in der
Stadt Ehrenämter bekleideten, war Paulus vor allem Volk von jeder
ungesetzlichen Handlung freigesprochen worden. Dies war ein wei-
terer Sieg des Christentums über Irrtum und Aberglauben. Gott hatte
sich eines hohen Regierungsbeamten bedient, um seinen Apostel
zu rechtfertigen und das aufrührerische Volk in Schach zu halten.
Paulus war Gott von Herzen dankbar, daß er sein Leben verschont
hatte und daß das Christentum durch den Aufruhr in Ephesus nicht
in Verruf gekommen war.
„Da nun das Getümmel aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger
zu sich und ermahnte sie, nahm Abschied und zog aus, zu reisen
nach Mazedonien.“
Apostelgeschichte 20,1
. Zwei treue Brüder aus
Ephesus, Tychikus und Trophimus begleiteten ihn auf dieser Reise.
Paulus‘ Wirken zu Ephesus war abgeschlossen. Sein Dienst in
dieser Stadt war eine Zeit unaufhörlicher Arbeit, vieler Anfechtungen
und schwerer Sorgen gewesen. Er hatte öffentlich und von Haus zu
Haus gelehrt und unter Tränen das Volk unterwiesen und gewarnt.