Seite 252 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

248
Das Wirken der Apostel
es alles zu Gottes Ehre. Gebet kein Ärgernis weder den Juden noch
den Griechen noch der Gemeinde Gottes.“
1.Korinther 10,31.32
.
Die Warnungen des Apostels an die Korinthergemeinde gelten
zu allen Zeiten und sind heute besonders angebracht. Unter Götzen-
dienst verstand Paulus nicht nur die Verehrung von Götzenbildern,
sondern auch Selbstsucht, Hang zur Bequemlichkeit sowie die Be-
friedigung der Triebe und Begierden. Das bloße Bekenntnis des
Glaubens an Christus, das Pochen auf die Kenntnis der Wahrheit
macht jemanden noch lange nicht zum Christen. Ein Glaube, der
nur das Auge, das Ohr und den Geschmack befriedigen oder die
Selbstsucht billigen wollte, hat nichts mit dem Glauben Christi zu
tun.
Durch den Vergleich der Gemeinde mit dem menschlichen Kör-
per veranschaulichte der Apostel das herzliche und einmütige Ver-
hältnis, das unter allen Gliedern der Gemeinde Christi bestehen soll.
„Wir sind“, so schrieb er, „durch einen Geist alle zu einem Leibe
getauft, wir seien Juden oder Griechen, Unfreie oder Freie, und sind
alle mit einem Geist getränkt. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied,
sondern viele. Wenn aber der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, dar-
um bin ich des Leibes Glied nicht, sollte er um deswillen nicht des
Leibes Glied sein? Und wenn das Ohr spräche: Ich bin kein Auge,
darum bin ich nicht des Leibes Glied, sollte es um deswillen nicht
[317]
des Leibes Glied sein? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe
das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch? Nun
aber hat Gott die Glieder gesetzt, ein jegliches am Leibe besonders,
wie er gewollt hat. Wenn aber alle Glieder ein Glied wären, wo bliebe
der Leib? Nun aber sind der Glieder viele, aber der Leib ist einer. Es
kann das Auge nicht sagen zu der Hand: Ich bedarf dein nicht; oder
wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich bedarf euer nicht ... Gott
hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere
Ehre gegeben, auf daß nicht eine Spaltung im Leibe sei, sondern die
Glieder füreinander gleich sorgen. Und wenn ein Glied leidet, so
leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied wird herrlich gehalten,
so freuen sich alle Glieder mit. Ihr seid aber der Leib Christi und
Glieder, ein jeglicher nach seinem Teil.“
1.Korinther 12,13-21.24-27
.
Mit Worten, die bis heute Männer und Frauen wahrhaft begei-
stern und ermutigen, schilderte Paulus dann die Bedeutung jener
Liebe, die von Jesu Nachfolgern gepflegt werden sollte: „Wenn ich