Seite 262 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Gottes. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus,
daß er sei der Herr, wir aber eure Knechte um Jesu willen. Denn
Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der
hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, daß durch uns
entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in
dem Angesicht Jesu Christi.“
2.Korinther 4,1-6
.
So verherrlichte der Apostel die Gnade und Barmherzigkeit Got-
tes, die sich in dem ihm als Diener Christi anvertrauten heiligen
Gut zeigte. Durch Gottes große Gnade waren er und seine Brüder in
Schwierigkeiten, Anfechtungen und Gefahren bewahrt worden. Sie
hatten nicht versucht, ihre Lehre dadurch anziehender zu machen,
daß sie sich bei der Verkündigung der Botschaft den Wünschen ihrer
Hörer anpaßten oder ihnen Wahrheiten vorenthielten, die wesentlich
waren für ihr Heil. Schlicht und eindeutig hatten sie die Wahrheit
erklärt und um die Bekehrung der Menschen gebetet. Ernstlich ran-
gen sie darum, stets ihr Leben mit der Lehre in Einklang zu bringen,
damit die dargelegte Wahrheit jeden ins Gewissen traf.
„Wir haben aber“, fuhr der Apostel fort, „solchen Schatz in ir-
denen Gefäßen, auf daß die überschwengliche Kraft sei Gottes und
nicht von uns.“
2.Korinther 4,7
. Gott hätte die Wahrheit durch sünd-
lose Engel verkündigen lassen können, aber das entspricht nicht
seinem Plan. Er wählt menschliche, mit Unvollkommenheit behafte-
te Wesen zu seinen Werkzeugen, um seine Absichten auszuführen.
Der kostbare Schatz wird in irdene Gefäße getan. Gottes Segnungen
sollen der Welt durch Menschen übermittelt werden. Durch sie soll
seine Herrlichkeit in das Dunkel der Sünde hineinleuchten. Sie sind
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gerufen, in Liebe den Sündenbeladenen und Bedürftigen entgegen-
zukommen und sie zum Kreuz zu führen. In all ihrem Tun sollen sie
Lob, Ehre und Preis dem darbringen, der unendlich hoch über allem
steht.
Anhand seiner eigenen Erfahrung zeigte Paulus, daß er sich bei
der Entscheidung für den Dienst Christi nicht von selbstsüchtigen
Beweggründen hatte leiten lassen, denn sein Leben war reich an
Anfechtungen und Versuchungen gewesen. „Wir haben allenthalben
Trübsal“, so schrieb er, „aber wir ängsten uns nicht. Uns ist bange,
aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden
nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht
um und tragen allezeit das Sterben Jesu an unserem Leibe, auf daß