Seite 268 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

264
Das Wirken der Apostel
Heils aller Welt zu verkündigen. Unsere Verpflichtungen sind viel
größer als die des alten Israel.
Je weiter sich Gottes Werk ausbreitet, desto stärker werden sich
die Rufe um Hilfe mehren. Um diesen Bitten nachkommen zu kön-
nen, sollten Christen das Gebot beachten: „Bringt aber die Zehnten
in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf daß in meinem Hause Spei-
se sei.“
Maleachi 3,10
. Wenn alle, die sich zu Christus bekennen,
treu ihre Zehnten und Gaben brächten, wäre Gottes Vorratshaus
stets gefüllt. Man hätte dann keine Veranlassung, zu Ausstellungen,
Lotterien oder anderen Wohltätigkeitsveranstaltungen Zuflucht zu
nehmen, um Mittel zur Verbreitung des Evangeliums zu beschaffen.
[338]
Die Menschen stehen in der Versuchung, ihre Mittel zur Befriedi-
gung selbstsüchtiger Wünsche zu verwenden, etwa für Schmuck oder
aufwendige Verschönerung ihrer Wohnung. Viele Gemeindeglieder
zögern nicht, für derartige Zwecke reichlich, ja sogar verschwende-
risch viel auszugeben. Werden sie aber aufgefordert, etwas für des
Herrn Schatzkammer zu opfern, damit sein Werk gebaut werde, dann
zaudern sie. Unter Umständen geben sie in dem Gefühl, nicht anders
zu können, eine viel kleinere Summe, als sie mitunter für unnötige
Genüsse aufbringen. Damit bekunden sie keine Liebe zu Christi
Dienst, keine ernste Sorge für die Rettung von Menschen. Kein
Wunder, wenn dann ihr christliches Leben kränkelt und dahinsiecht.
Ein Mensch, dessen Herz von der Liebe Christi durchglüht ist,
wird es nicht nur als eine Pflicht, sondern auch als eine Freude
ansehen, mithelfen zu dürfen beim Fortgang des wichtigsten und
heiligsten Werkes, das Menschen je anvertraut wurde und das dar-
in besteht, der Welt den Reichtum der Güte, Barmherzigkeit und
Wahrheit Gottes zu zeigen.
Habsucht verleitet die Menschen dazu, Mittel für die Befriedi-
gung selbstsüchtiger Wünsche zurückzuhalten, die rechtmäßiger-
weise Gott gehören. Solch eine Einstellung aber ist dem Herrn heute
ebenso verhaßt wie damals, als er sein Volk durch seinen Propheten
tadeln ließ: „It‘s recht, daß ein Mensch Gott betrügt, wie ihr mich be-
trügt! Ihr aber sprecht: ‚Womit betrügen wir dich¿ Mit dem Zehnten
und der Opfergabe! Darum seid ihr auch verflucht; denn ihr betrügt
mich allesamt.“
Maleachi 3,8.9
.
Der Geist der Freigebigkeit ist der Geist, der im Himmel herrscht.
In Christi Tod am Kreuz hat er seinen höchsten Ausdruck gefunden.