Seite 269 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Eine freigebige Gemeinde
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Um unseretwillen gab der Vater seinen eingeborenen Sohn; Christus
wiederum gab sich selbst dahin, nachdem er alles abgelegt hatte, was
er besaß, um Menschen zu retten. Das Kreuz auf Golgatha ist für
jeden Nachfolger Christi eine Aufforderung zur Opferbereitschaft.
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Dort ist der Grundsatz, bereitwillig zu geben und immer wieder zu
geben, veranschaulicht worden. „Wer da sagt, daß er in ihm bleibt,
der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt ist.“
1.Johannes 2,6
.
Der Geist der Selbstsucht hingegen ist der Geist Satans. Der
im Leben weltlich denkender Menschen offenbar werdende Leit-
satz heißt: Nimm, nimm! Auf diese Weise hoffen sie, Glück und
Bequemlichkeit zu erlangen, doch das Ergebnis ist Elend und Tod.
Erst wenn Gott aufhörte, seine Kinder zu segnen, wäre auch
ihre Verpflichtung hinfällig, ihm zurückzugeben, was er für sich
beansprucht. Sie sollten ihm nicht nur darbieten, was ihm gehört,
sondern darüber hinaus als Zeichen ihrer Dankbarkeit freiwillig
Gaben in seine Schatzkammer bringen. Freudigen Herzens sollten
sie ihrem Schöpfer die Erstlinge aus der Fülle ihrer Güter weihen, das
Beste ihres Besitzes, und auch ihren besten und heiligsten Dienst. So
werden sie reichen Segen erlangen. Gott selber wird dafür sorgen,
daß sie einem bewässerten Garten gleichen, dem es nimmer an
Wasser fehlt. Wird dann die letzte, große Ernte eingeheimst, so
werden die Garben, die sie dem Meister bringen können, der Lohn
sein für den uneigennützigen Gebrauch der ihnen geliehenen Gaben.
Gottes Boten, die berufen sind, sich in ihrer Arbeit voll einzu-
setzen, sollten nie genötigt sein, den Kampf ohne die wohlwollende
und kräftige Unterstützung ihrer Brüder „auf eigene Kosten“ (
1.Ko-
rinther 9,7, GN
) aufzunehmen. Den Gemeindegliedern kommt es
zu, freigebig gegenüber denen zu sein, die anstelle einer anderen
Tätigkeit sich ganz dem Dienste Christi weihen. Werden Gottes
Diener ermutigt, dann schreitet Gottes Sache auch gut voran. Wird
ihnen aber durch den Eigennutz der Menschen die rechtmäßige Un-
terstützung vorenthalten, so werden ihre Kräfte geschmälert und ihre
Einsatzmöglichkeit ernstlich beschränkt.
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Gott kann keinen Gefallen an denen finden, die einerseits vorge-
ben, Nachfolger Jesu zu sein, es andererseits aber zulassen, daß es
Gottes Mitarbeitern, die tatkräftig im Dienst stehen, am Nötigsten
zum Lebensunterhalt fehlt. Wer so selbstsüchtig ist, wird einmal
Rechenschaft ablegen müssen, nicht nur für den Mißbrauch, den er