Seite 287 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Hingebungsvoller Evangeliumsdienst
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zu verstehen und zu vollbringen, als es sein begrenzter Verstand für
möglich gehalten hat.
Satan ist in der Anwendung seiner List besonders bei Nieder-
geschlagenen sehr erfolgreich. Jeder Prediger sollte daher, wenn er
entmutigt zu werden droht, seine Nöte Gott unterbreiten. So setzte
auch Paulus sein Vertrauen ganz auf den Herrn, wenn der Himmel
über ihm wie Erz zu sein schien. Und er wußte besser als die meisten
Menschen, was Anfechtungen wirklich bedeuten. Hören wir seinen
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Siegesruf in den er inmitten von Versuchung und Kampf ausbrach,
wobei er seinen Fuß himmelwärts setzte: „Unsre Trübsal, die zeitlich
und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herr-
lichkeit uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das
Unsichtbare.“
2.Korinther 4,17.18
. Paulus richtete seinen Blick auf
das Unsichtbare und Ewige. Weil er sich klar darüber war, daß er mit
übernatürlichen Mächten zu kämpfen hatte, setzte er sein Vertrauen
auf Gott. Darin lag seine Stärke. Im Blick auf den unsichtbaren
Herrn gewinnt man Kraft und Seelenstärke, und die Macht der Welt
über Gemüt und Charakter wird gebrochen.
Ein Seelsorger sollte unbefangen unter den Menschen leben, für
die er arbeiten will, damit er mit ihnen bekannt werden und seine
Verkündigung besser ihren Nöten anpassen kann. Hat der Prediger
eine Predigt gehalten, dann hat seine Arbeit eben erst begonnen.
Nun gilt es, persönliche Arbeit zu tun. Er sollte die Leute in ihren
Heimen besuchen und mit ihnen in herzlicher, schlichter Weise reden
und beten. Es gibt Familien, die nie von der Wahrheit des Wortes
Gottes erreicht wurden, wenn nicht Haushalter seiner Gnade in ihrem
Hause einkehrten und ihnen den Weg zum Himmel wiesen. Aber die
Herzen derer, die diese Arbeit tun, müssen sich immer im Einklang
mit dem Herrn Jesus befinden.
Der Auftrag: „Gehe aus auf die Landstraßen und an die Zäune
und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde“
(
Lukas 14,23
), schließt viel in sich. Wenn Gottes Diener im Famili-
enkreis die Wahrheit lehren, müssen sie immer darauf bedacht sein,
denen nahezukommen, um die sie sich bemühen; dann wird Gott
ihr Wirken segnen und sie mit geistlicher Kraft ausrüsten. Christus
selber wird sie in ihrer Arbeit leiten und ihnen Worte in den Mund
legen, die tief in die Herzen ihrer Zuhörer eindringen. Es ist eine
Gnade für jeden Prediger, mit Paulus sagen zu können: „Ich habe