Seite 310 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
ihm.“
Apostelgeschichte 20,9.10
. Voller Freude setzten die Gläubi-
gen daraufhin ihre Versammlung im Obergeschoß fort. Sie hielten
miteinander das Abendmahl, und Paulus „redete viel mit ihnen, bis
der Tag anbrach“.
Apostelgeschichte 20,11
.
Das Schiff, mit dem Paulus und seine Begleiter ihre Reise fortset-
zen wollten, war zur Abfahrt bereit, und so begaben sich die Brüder
unverzüglich an Bord. Der Apostel selbst zog es jedoch vor, den kür-
zeren Landweg von Troas nach Assos zu benutzen und dort wieder
mit seinen Reisegefährten zusammenzutreffen. Dadurch gewann er
ein wenig Zeit zur Andacht und zum Gebet. Die Schwierigkeiten
und Gefahren, die mit seinem bevorstehenden Besuch in Jerusa-
lem verbunden waren, die Haltung der dortigen Gemeinde ihm und
seinem Wirken gegenüber, aber auch der geistliche Zustand in den
Gemeinden und die Belange des Evangeliumswerkes in andern Fel-
dern, all das war ihm Anlaß zu ernstem, sorgenvollem Nachdenken.
Und so nutzte er die sich ihm bietende besondere Gelegenheit aus,
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um Gott um Kraft und Führung zu bitten.
Als die Reisenden von Assos südwärts segelten, kamen sie an
der Stadt Ephesus vorbei, die so lange der Wirkungsort des Apostels
gewesen war. Gern hätte Paulus die dortige Gemeinde besucht, um
ihr wichtige Unterweisungen und Ratschläge zu erteilen. Nach reif-
licher Überlegung entschloß er sich jedoch zur Weiterreise; denn er
hatte vor, „auf den Pfingsttag zu Jerusalem zu sein, so es ihm mög-
lich wäre“.
Apostelgeschichte 20,16
. Bei seiner Ankunft in Milet,
das ungefähr 45 km von Ephesus entfernt lag, erfuhr er, daß es sich
noch ermöglichen ließe, mit der Gemeinde Ephesus in Verbindung
zu treten, ehe das Schiff weiterfahre. Sofort ließ er die Ältesten die-
ser Gemeinde durch eine Nachricht dringend bitten, nach Milet zu
kommen, damit er sie sprechen könne, ehe er seine Reise fortsetzte.
Sie folgten seiner Aufforderung, und er richtete gewichtige, zu
Herzen gehende Worte der Ermahnung und des Abschieds an sie:
„Ihr wisset, wie ich von dem ersten Tage an, da ich bin in die Land-
schaft Asien gekommen, allezeit bei euch gewesen bin und dem
Herrn gedient habe mit aller Demut und mit Tränen und Anfechtun-
gen, die mir sind widerfahren von den Juden, die mir nachstellten.
Ich habe euch nichts vorenthalten, was da nützlich ist, daß ih‘s euch
nicht verkündigt hatte und euch gelehrt öffentlich und in den Häu-
sern und habe bezeugt den Juden und Griechen, die Bekehrung zu