Seite 311 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Paulus letzte Reise nach Jerusalem
307
Gott und den Glauben an unsren Herrn Jesus.“
Apostelgeschichte
20,18-21
.
Paulus hatte stets Gottes Gesetz hochgehalten, aber auch gezeigt,
daß das Gesetz selbst keinerlei Kraft enthalte, um die Menschen von
der Strafe des Ungehorsams zu retten. Übeltäter müßten ihre Sünde
bereuen und sich vor Gott demütigen, dessen gerechten Zorn sie
sich durch die Übertretung seines Gesetzes zugezogen hätten, und
sie mußten ihr Vertrauen auf das Blut Christi setzen als ihre einzige
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Möglichkeit, Vergebung zu erhalten. Gottes Sohn habe für sie den
Opfertod erlitten, sei zum Himmel aufgefahren und stehe nun als
ihr Fürsprecher vor dem Vater. Durch Reue und Glauben konnten
sie von dem Fluch der Sünde erlöst werden und fortan durch Christi
Gnade dem Gesetz Gottes Gehorsam leisten.
„Und nun siehe“, fuhr Paulus fort, „im Geiste gebunden fahre
ich hin nach Jerusalem, weiß nicht, was mir daselbst begegnen wird,
nur daß der heilige Geist in allen Städten mir bezeugt und spricht,
Gefängnis und Trübsale warten mein. Aber ich achte für mich selbst
mein Leben keiner Rede wert, wenn ich nur vollende meinen Lauf
und das Amt, das ich empfangen habe von dem Herrn Jesus, zu
bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes. Und nun siehe,
ich weiß, daß ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle,
zu welchen ich hingekommen bin und das Reich gepredigt habe.“
Apostelgeschichte 20,22-25
.
Zunächst hatte Paulus nicht die Absicht, dieses Zeugnis abzu-
legen; aber während er sprach, kam der Geist der Weissagung über
ihn und bestätigte ihm die Befürchtungen, daß dies die letzte Zu-
sammenkunft mit den Glaubensgeschwistern von Ephesus sei.
„Darum“, so fuhr er fort, „bezeuge ich euch an diesem heutigen
Tage, daß ich rein bin von aller Blut; denn ich habe nicht unterlas-
sen, euch zu verkündigen den ganzen Ratschluß Gottes.“
Apostel-
geschichte 20,26.27
. Weder die Furcht, jemand zu beleidigen, noch
der Wunsch, Freundschaft oder Beifall zu erlangen, hatten Paulus
bewegen können, ihnen Worte vorzuenthalten, die Gott ihm zu ihrer
Belehrung, Warnung und Zurechtweisung gegeben hatte. Auch heute
erwartet Gott von seinen Dienern Furchtlosigkeit bei der Verkündi-
gung des Wortes und bei der Ausführung seiner Befehle. Der Diener
Christi soll den Leuten nicht nur die Wahrheiten verkündigen, die
ihnen angenehm sind, er darf ihnen auch die nicht vorenthalten, die