Seite 313 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Paulus letzte Reise nach Jerusalem
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nicht abgelassen habe drei Jahre, Tag und Nacht, einen jeglichen mit
Tränen zu vermahnen.“
Apostelgeschichte 20,31
.
„Und nun“, fuhr er fort, „befehle ich euch Gott und dem Wort
seiner Gnade, der da mächtig ist, euch zu erbauen und zu geben
das Erbe unter allen, die geheiligt sind. Ich habe von niemand unter
euch Silber oder Gold oder Kleidung begehrt.“
Apostelgeschichte
20,32.33
. Einige Brüder in Ephesus waren wohlhabend; aber Paulus
hatte niemals versucht, daraus für sich einen persönlichen Nutzen
zu ziehen. Es paßte nicht zu der ihm aufgetragenen Botschaft, die
Aufmerksamkeit auf seine eignen Bedürfnisse zu lenken. Er konnte
vielmehr erklären: „Ihr wisset selber, daß mir diese Hände zum
Unterhalt gedient haben für mich und die, die mit mir gewesen
sind.“
Apostelgeschichte 20,34
. Trotz seiner mühevollen Arbeit
und seiner weiten Reisen für Christi Werk vermochte er nicht nur
für seinen eigenen Unterhalt zu sorgen, sondern konnte auch noch
etwas für seine Mitarbeiter und für unterstützungswürdige Arme
erübrigen. Dies konnte er jedoch nur durch unermüdlichen Fleiß und
äußerste Sparsamkeit erreichen. Deshalb konnte er mit Recht auf das
Beispiel hinweisen, das er selbst gegeben hatte: „Ich habe euch in
allen Stücken gezeigt, daß man so arbeiten und sich der Schwachen
annehmen müsse und gedenken an das Wort des Herrn Jesus, da er
gesagt hat: ‚Geben ist seliger als nehmen.‘
Und als er solches gesagt, kniete er nieder und betete mit ihnen
allen. Es ward aber viel Weinen unter ihnen allen, und sie fielen
Paulus um den Hals und küßten ihn, am allermeisten betrübt über
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das Wort, das er sagte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen;
und geleiteten ihn auf das Schiff.“
Apostelgeschichte 20,35-38
.
Von Milet fuhren Paulus und seine Begleiter „geradeswegs nach
Kos und am folgenden Tage nach Rhodus und von da nach Patara“
an der Südwestküste Kleinasiens. „Und da wir ein Schiff fanden,
das nach Phönizien fuhr, stiegen wir ein und fuhren hin.“
Apostelge-
schichte 21,1.2
. In Tyrus, wo das Schiff zunächst entladen werden
mußte, trafen sie einige Jünger, bei denen sie sieben Tage bleiben
durften. Diese hatte der Heilige Geist auf die Gefahren aufmerksam
gemacht, die Paulus in Jerusalem drohten. Deshalb baten sie ihn,
„er sollte nicht hinauf nach Jerusalem ziehen“.
Apostelgeschich-
te 21,4
. Aber der Apostel ließ sich durch Furcht vor Trübsal und
Einkerkerung nicht von seinem Vorhaben abbringen.