Seite 359 - Das Wirken der Apostel (1976)

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In Rom
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immer bei ihm. Auch Timotheus diente ihm zum Trost. (
Kolosser
1,1
). Desgleichen stand „Tychikus, der liebe Bruder und getreue
Diener und Mitknecht in dem Herrn“ (
Kolosser 4,7
), dem Apostel
selbstlos bei. Ferner waren Demas und Markus bei ihm. (
Kolosser
4,10.14
). Aristarchus und Epaphras waren sogar seine Mitgefange-
nen. (
Kolosser 4,10.12
).
Markus hatte im Laufe der Jahre an christlicher Erfahrung zuge-
nommen. Nachdem er sich gründlich mit dem Leben und Sterben
Christi befaßt hatte, hatte er ein tieferes Verständnis gewonnen für
die Sendung des Heilandes sowie für deren Schwierigkeiten und
Kämpfe. Als Markus in den Wundmalen in Jesu Händen und Fü-
ßen die Zeichen des Dienstes Christi für die Menschheit und seiner
unermeßlichen Selbstverleugnung zur Rettung der Verlorenen und
Untergehenden erkannte, war er willens geworden, dem Meister auf
dem Pfad der Selbstaufopferung zu folgen. Als er nun mit Paulus
das Los des Gefangenen teilte, erkannte er besser als je zuvor, welch
unendlicher Gewinn es ist, Christus zu besitzen. Unwiederbringli-
cher Verlust aber ist es, die Welt zu erwerben und dafür die Seele zu
verlieren, für deren Erlösung Christus sein Blut vergossen hat. So
blieb Markus standhaft auch angesichts der schwersten Anfechtun-
gen und Widerwärtigkeiten und war ein verständiger und geliebter
Helfer des Apostels.
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Demas dagegen, der eine Zeitlang standhaft gewesen war, gab
später die Sache Christi auf. Über ihn schrieb Paulus: „Demas hat
mich verlassen und diese Welt liebgewonnen.“
2.Timotheus 4,10
.
Gegen vergänglichen Gewinn tauschte Demas alles ein, was von
hoher und edler Bedeutung war. Wie kurzsichtig war doch dieser
Tausch! Trotz des Besitzes irdischen Reichtums und weltlicher Ehre
war Demas im Grunde doch ein armer Mensch, mochte er auch
noch so viel Stolz sein eigen nennen. Markus dagegen, der sich
entschieden hatte, für Christus zu leiden, besaß unvergänglichen
Reichtum und wurde im Himmel als Gottes Erbe und Jesu Miterbe
angesehen.
Einer von denen, die durch Paulus Wirken in Rom ihr Herz Gott
übergaben, war Onesimus, ein heidnischer Sklave, der seinem Herrn
Philemon, einem Gläubigen in Kolossa, Schaden zugefügt hatte
und nach Rom entflohen war. In seiner Herzensgüte suchte Paulus
zunächst die Armut und das Leid dieses unglücklichen Flüchtlings