Seite 380 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
lieblicher Geruch, ein angenehmes Opfer, Gott gefällig.“
Philipper
4,15-18
.
„Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und
dem Herrn Jesus Christus! Ich danke meinem Gott, sooft ich euer
gedenke — welches ich allezeit tue in allem meinem Gebet für euch
alle und tue das Gebet mit Freuden —, für eure Gemeinschaft am
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Evangelium vom ersten Tage an bis hierher und bin desselben in
guter Zuversicht, daß, der in euch angefangen hat das gute Werk,
der wid‘s auch vollführen bis an den Tag Jesu Christi. Wie es mir
denn billig ist, daß ich so von euch allen denke. Denn ich habe euch
in meinem Herzen, die ihr alle mit mir der Gnade teilhaftig seid in
meiner Gefangenschaft und wenn ich das Evangelium verantwor-
te und bekräftige. Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen
verlangt vom Herzensgrund in der Liebe Jesu Christi. Und ich bete
darum, daß eure Liebe je mehr und mehr reich werde an Erkenntnis
und aller Erfahrung, daß ihr prüfen möget, was das Beste sei, auf
daß ihr seid lauter und unanstößig auf den Tag Christi, erfüllt mit
Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus geschaffen wird
zu Gottes Ehre und Lob.“
Philipper 1,2-11
.
Die Gnade Gottes stärkte Paulus in seiner Gefangenschaft und
gab ihm die Möglichkeit, sich selbst in der Trübsal zu freuen. Voller
Glauben und Zuversicht schrieb er seinen Brüdern zu Philippi, daß
auch seine Gefangenschaft zur Förderung des Evangeliums gedient
habe. „Ich lasse euch aber wissen, liebe Brüder: wie es um mich
steht, das ist nur mehr zur Förderung des Evangeliums geraten. Denn
daß ich meine Fesseln für Christus trage, das ist in dem ganzen
Richthause und bei den andern allen offenbar geworden, und viele
Brüder in dem Herrn haben aus meiner Gefangenschaft Zuversicht
gewonnen und sind desto kühner geworden, Gottes Wort zu reden
ohne Scheu.“
Philipper 1,12-14
.
Diese Erfahrung des Apostels birgt auch für uns eine Lehre; denn
sie offenbart, wie Gott wirkt. Der Herr kann in Sieg verwandeln,
was uns wie Mißerfolg und Niederlage erscheint. Wir stehen in
Gefahr, Gott zu vergessen und nur auf das Sichtbare zu blicken,
anstatt im Glauben auf das Unsichtbare zu schauen. Bricht Unglück
oder Mißgeschick über uns herein, so sind wir schnell dabei, Gott zu
beschuldigen, daß er uns vernachlässige oder grausam sei. Hält er
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es für angebracht, unsere Brauchbarkeit in irgendeiner Hinsicht zu