Seite 396 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Widerstand noch Verfolgung abbringen. Sein Glaube, der durch Er-
fahrungen gefestigt und durch Opfer geläutert worden war, hatte ihn
gestützt und ihm Kraft verliehen.
„So sei nun stark, mein Sohn“, fuhr Paulus fort, „durch die Gnade
in Christus Jesus. Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen,
das befiehl treuen Menschen an, die da tüchtig sind, auch andere zu
lehren. Leide mit als ein guter Streiter Christi Jesu.“
2.Timotheus
2,1-3
.
Der wahre Diener Gottes wird weder Mühsal noch Verantwor-
tung scheuen. Aus der Quelle, die denen nie versiegt, die ernstlich
nach göttlicher Kraft verlangen, gewinnt er die Stärke, die ihn befä-
higt, Versuchungen zu begegnen und zu bestehen und die ihm von
Gott auferlegten Pflichten zu erfüllen. Die Gnade, die er empfängt,
ermöglicht es ihm, Gott und Gottes Sohn besser zu erkennen. Von
ganzem Herzen sehnt er sich danach, seinem Meister im Dienst zur
Verfügung zu stehen. Je länger er auf dem Weg der Nachfolge voran-
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schreitet, desto mehr wird er gestärkt „durch die Gnade in Christus
Jesus“. Diese Gnade läßt ihn treu bezeugen, was er gehört hat. Die
von Gott empfangene Erkenntnis verachtet und vernachlässigt er
nicht, sondern vertraut sie treuen Menschen an, die wieder andere
lehren.
In diesem seinem letzten Brief an Timotheus hielt Paulus dem
jüngeren Mitarbeiter das hohe Ziel vor Augen und wies auf die
Pflichten hin, die einem Diener Christi aufgetragen sind. Er schreibt:
„Befleißige dich, vor Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen
und unsträflichen Arbeiter, der da recht austeilt das Wort der Wahr-
heit ... Fliehe die Lüste der Jugend; jage aber nach der Gerechtigkeit,
dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit allen, die den Herrn an-
rufen aus reinem Herzen. Aber die törichten und unnützen Fragen
weise ab; denn du weißt, daß sie nur Zank erzeugen. Ein Knecht
aber des Herrn soll nicht zänkisch sein, sondern freundlich gegen
jedermann, zum Lehren geschickt, der Böses ertragen kann und mit
Sanftmut zurechtweise die Widerspenstigen, ob ihnen Gott etwa
Buße gebe, die Wahrheit zu erkennen.“
2.Timotheus 2,15.22-25
.
Der Apostel warnte Timotheus auch vor den Irrlehrern, die sich
Eingang in die Gemeinde zu verschaffen suchen: „Das sollst du aber
wissen, daß in den letzten Tagen werden greuliche Zeiten kommen.
Denn es werden die Menschen viel von sich halten, geldgierig sein,