Seite 410 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Verantwortung würdig. Stets pries er Jesus von Nazareth als die
Hoffnung Israels und als den Heiland der Menschheit. Sein eigenes
Leben ordnete er völlig dem Willen seines Meisters unter. Durch alle
Mittel, die in seiner Kraft standen, suchte er die Gläubigen zur Mitar-
beit zu erziehen. Seine vorbildliche Frömmigkeit und sein rastloses
Schaffen begeisterte vielversprechende junge Leute, sich rückhaltlos
in den Dienst der Evangeliumsverkündigung zu stellen. Der Einfluß
des Apostels als Erzieher und Leiter verstärkte sich im Laufe der
Zeit. Obwohl er die Aufgabe, besonders unter den Juden zu arbeiten,
nie aus dem Auge verlor, legte er doch in zahlreichen Ländern sein
Zeugnis ab und stärkte viele im Glauben an das Evangelium.
In den letzten Jahren seines Predigtamtes wurde Petrus vom
Geist Gottes angeregt, den Gläubigen „in der Zerstreuung in Pon-
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tus, Galatien, Kappadozien, der Landschaft Asien und Bithynien“
(
1.Petrus 1,1
) zu schreiben. Seine Briefe dienten dazu, den Mut und
Glauben derer zu beleben und zu stärken, die Prüfungen und Leid
ertragen mußten, und die erneut zu guten Werken anzuspornen, die
wegen vieler Versuchungen in Gefahr waren, ihren Halt an Gott
zu verlieren. Diese Briefe erwecken den Eindruck, von jemandem
geschrieben zu sein, der reichlich Anteil hatte sowohl am Leiden als
auch am Trost Christi; von jemandem, dessen Wesen durch die Gna-
de völlig umgewandelt worden war und der unbeirrt an der Hoffnung
auf das ewige Leben festhielt.
Gleich am Anfang seines ersten Briefes brachte der bejahrte
Knecht Gottes seinem Herrn Preis und Dank entgegen. „Gelobt sei
Gott, der Vater unsres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner
großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoff-
nung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem
unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das
behalten wird im Himmel für euch, die ihr aus Gottes Macht durch
den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, welche bereit ist, daß sie
offenbar werde zu der letzten Zeit.“
1.Petrus 1,3-5
.
In der Hoffnung, auf der neuen Erde ein sicheres Erbe zu erhal-
ten, waren die ersten Christen selbst in Zeiten schwerer Anfechtun-
gen von Freuden erfüllt. Deshalb konnte Petrus ihnen schreiben:
„Darüber jubelt ihr, mögt ihr jetzt auch eine kurze Zeit, wenn es
so sein muß, durch mancherlei Anfechtungen in Trübsal versetzt
sein; dadurch soll sich ja die Echtheit eures Glaubens bewahren und