Seite 415 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Ein treuer Unterhirte
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Das gilt den Gläubigen aller Zeiten. „An ihren Früchten sollt ihr
sie erkennen.“
Matthäus 7,20
. Der Schmuck eines sanftmütigen und
stillen Geistes ist von unschätzbarem Wert. Im Leben des wahren
Christen stimmt der äußere Schmuck mit dem inneren Frieden und
der verborgenen Heiligkeit überein. „Will mir jemand nachfolgen“,
so sagt Jesus, „der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz
auf sich und folge mir.“
Matthäus 16,24
. Selbstverleugnung und
Opferwilligkeit kennzeichnen das Leben des Christen. Ob auch der
Geschmack derer, die auf dem für die Erlösten des Herrn bereiteten
Pfad gehen, bekehrt ist, wird sich daran zeigen, wie sie sich kleiden.
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Man darf durchaus das Schöne lieben und erstreben; aber Gott
fordert uns auf vor allem das vollkommen Schöne zu lieben und
zu suchen, das unvergänglich ist. Kein äußerer Schmuck kann in
seinem Wert und seiner Lieblichkeit mit dem „sanften und stillen
Geist“ verglichen werden, dem Wesensmerkmal aller Heiligen auf
Erden, die mit „weißer, reiner Leinwand“ (
Offenbarung 19,14
) an-
getan sind. Dieses Kleid macht sie schon hier auf Erden schön und
liebenswert und wird sie hernach zum Betreten des Palastes ihres
Königs berechtigen, der ihnen verheißen hat: „Die werden mit mir
wandeln in weißen Kleidern, denn sie sd‘s wert.“
Offenbarung 3,4
.
Mit prophetischem Blick schaute Petrus auf die gefahrvollen Zei-
ten, denen die Gemeinde Christi entgegenging. Deshalb ermahnte
er die Gläubigen, trotz Anfechtungen und Leiden treulich auszuhar-
ren. „Ihr Lieben, lasset euch die Hitze nicht befremden, die euch
widerfährt, daß ihr versucht werdet.“
1.Petrus 4,12
.
Prüfungen gehören zur Erziehung in der Schule Jesu Christi, da-
mit Gottes Kinder von den Schlacken dieser Welt gereinigt werden.
Gerade weil Gott seine Kinder führt, erleben sie schwere Prüfungen.
Prüfungen und Hindernisse sind seine bewährten Erziehungsmittel,
ja sie sind die von ihm festgelegten Voraussetzungen zum Erfolg.
Gott, der die Herzen der Menschen erforscht, kennt ihre Schwächen
besser, als sie es selbst vermögen. Er weiß, daß manche Menschen
Fähigkeiten besitzen, die — in rechte Bahnen geleitet — der För-
derung seines Werkes dienen könnten. In seiner Vorsehung läßt er
darum seine Kinder in Lagen geraten, in denen sie ihre verborgenen
Fehler erkennen können. Er gibt ihnen aber auch Gelegenheit, diese
Fehler zu überwinden und im Dienste des Herrn tüchtig zu werden.