Seite 434 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
nicht, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und
gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden. Ihr Lieben,
hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben.“
1.Johannes 4,7-11
.
Dann schreibt der Apostel, in welcher Weise sich diese Liebe
unter den Gläubigen bekunden sollte: „Wiederum, ein neues Gebot
schreibe ich euch, das da wahr ist in ihm und in euch; denn die
Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt. Wer da sagt, er
sei im Licht, und hasset seinen Bruder, der ist noch in der Finsternis.
Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und ist kein Ärgernis
in ihm. Wer aber seinen Bruder hasset, der ist in der Finsternis und
wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wo er hingeht; denn die
Finsternis hat seine Augen verblendet.“
1.Johannes 2,8-11
. „Das
ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang, daß wir uns un-
tereinander lieben sollen.“
1.Johannes 3,11
. „Wer nicht liebt, der
bleibt im Tode. Wer seinen Bruder hasset, der ist ein Totschläger;
und ihr wisset, daß ein Totschläger nicht hat das ewige Leben in
ihm bleibend. Daran haben wir erkannt die Liebe, daß er sein Leben
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für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder
lassen.“
1.Johannes 3,14-16
.
Nicht die Feindschaft der Welt bietet die große Gefahr für die
Gemeinde Christi, sondern das in den Herzen der Gläubigen gehegte
Böse fügt ihr den schwersten Schaden zu und verzögert den Fort-
schritt des Werkes Gottes. Nichts schwächt das geistliche Leben so
sehr, als wenn Neid, Mißtrauen, Tadelsucht und Argwohn gehegt
werden. Andererseits sind Einmütigkeit und Eintracht unter so ver-
schieden veranlagten Menschen, wie sie in der Gemeinde Christi
zusammenkommen, der beste Beweis dafür, daß Gott seinen Sohn
in die Welt gesandt hat. Es ist eine Ehre für die Nachfolger Christi,
daß sie dieses Zeugnis ablegen dürfen. Um das aber tun zu kön-
nen, müssen sie sich selbst der Herrschaft Christi unterordnen. Ihr
Charakter muß seinem Charakter ähnlich werden, ihr Wille seinem
Willen entsprechen.
Christus hat gesagt: „Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch
untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe.“
Johannes 13,34
.
Welch eine wunderbare Aussage, doch wie wenig wird dieses Gebot
in die Tat umgesetzt! In der Gemeinde Gottes herrscht heute ein
beklagenswerter Mangel an brüderlicher Liebe. Viele, die vorgeben,