Seite 436 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Uneingeschränkte Liebe zu Gott und selbstlose Liebe zueinander
— das ist die beste Gabe, die unser himmlischer Vater uns schenken
kann. Diese Liebe ist keine Gefühlsregung, sondern eine göttliche
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Grundhaltung, eine beständige Kraft. Ein ungeheiligtes Herz kann
sie weder erzeugen noch hervorbringen. Sie ist nur in einem Herzen
zu finden, in dem Jesus regiert. „Lasset uns lieben, denn er hat
uns zuerst geliebt.“
1.Johannes 4,19
. In einem durch Gottes Gnade
erneuerten Herzen ist die Liebe der leitende Beweggrund allen Tuns.
Sie wandelt den Charakter um, beherrscht die Triebe, zähmt die
Leidenschaften und veredelt das Gemüt. Geben wir solcher Liebe
Raum, so macht sie das Leben freundlicher und verbreitet überall
einen wohltuenden Einfluß.
Johannes suchte den Gläubigen verständlich zu machen, welch
herrlicher Segen ihnen zuteil werde, wenn sie solche Liebe übten.
Erfüllt diese erlösende Macht das Herz, dann überwacht sie alle
anderen Beweggründe und hebt die Menschen, die sie besitzen,
über die verderblichen Einflüsse der Welt empor. Und räumten sie
dieser Liebe gar die volle Herrschaft im Leben ein und ließen sie
zur einzigen Triebkraft ihres Handelns werden, dann würde das
Vertrauen der Gläubigen zu Gott und zu seinem Handeln mit ihnen
den Grad der Vollkommenheit erreichen. Dann könnten sie in voller
Glaubenszuversicht zu ihm kommen, wissen sie doch, daß sie von
ihm alles empfangen werden, was ihrem gegenwärtigen und ewigen
Wohle dient. „Darin ist die Liebe völlig bei uns, daß wir Zuversicht
haben am Tage des Gerichts; denn gleichwie er ist, so sind auch
wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige
Liebe treibt die Furcht aus.“
1.Johannes 4,17.18
. „Und das ist die
Zuversicht, die wir haben zu ihm, daß, wenn wir etwas bitten nach
seinem Willen, so hört er uns. Und wenn wir wissen, daß er uns hört
... so wissen wir, daß wir erlangen, was wir von ihm gebeten haben.“
1.Johannes 5,14.15
.
„Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei
dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und derselbe ist die Ver-
söhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern
auch für die der ganzen Welt.“
1.Johannes 2,1.2
. „Wenn wir aber
unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die
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Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend.“
1.Johannes 1,9
.
Einfach und vernünftig sind die Bedingungen, um Gottes Gnade