Seite 437 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Ein treuer Zeuge
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erlangen zu können. Der Herr erwartet nicht, daß wir irgend et-
was Beschwerliches unternehmen, um Vergebung zu empfangen.
Wir brauchen weder lange, mühselige Wallfahrten zu machen noch
schmerzliche Bußübungen auszuführen, um uns vor dem lebendigen
Gott angenehm zu machen oder unsere Übertretungen zu sühnen.
„Wer seine Sünde ... bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit
erlangen.“
Sprüche 28,13
.
Christus bittet vor dem Throne Gottes für seine Gemeinde; er
bittet für die, die er mit seinem Blut erkauft hat. Weder Jahrhunderte
noch Jahrtausende können die Kraft seines Sühnopfers verringern.
„Weder Tod noch Leben ... weder Hohes noch Tiefes ... kann uns
scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist“ (
Römer
8,38.39
), nicht, weil wir uns so fest an ihn klammern, sondern weil
er uns so fest hält. Hinge unsere Erlösung von unseren eigenen
Anstrengungen ab, so könnten wir nicht gerettet werden; aber sie
hängt von dem Einen ab, der hinter all den Verheißungen steht.
Es mag so scheinen, als klammerten wir uns nur schwach an ihn;
doch seine Liebe ist die eines älteren Bruders. Solange wir mit ihm
Gemeinschaft aufrechterhalten, kann uns niemand aus seiner Hand
reißen.
Als die Jahre dahingingen und die Zahl der Gläubigen zunahm,
wirkte Johannes mit zunehmender Treue und mit noch größerem
Ernst für seine Brüder. Die damalige Zeit war voller Gefahren für
die Gemeinde. Allenthalben zeigten sich satanische Täuschungen.
Durch Entstellung und Lüge suchten Satans Sendboten Widerspruch
gegen die Lehren Christi zu erregen. Dadurch kamen Gefahren in
Form von Spaltungen und Irrlehren über die Gemeinde. Einige, die
sich zu Christus bekannten, traten mit der Behauptung auf, daß die
Liebe vom Gehorsam gegen Gottes Gebote entbinde. Andererseits
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lehrten viele, daß es notwendig sei, die jüdischen Sitten und Kult-
formen zu beobachten, und daß das Halten des Gesetzes für die
Erlösung ausreiche; auch ohne den Glauben an das Blut Christi.
Wieder andere behaupteten, Christus sei wohl ein guter Mensch ge-
wesen, sie verneinten aber seine Gottheit. Etliche, die vorgaben, treu
zur Sache Gottes zu stehen, waren Betrüger und verleugneten mit
ihrem Lebenswandel Christus und sein Evangelium. Da sie selbst in
Übertretungen dahinlebten, brachten sie Irrlehren in die Gemeinde.