Seite 45 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

Die Gabe des Geistes
41
Gott aus und erfuhren dabei, wie sich die ihnen anvertrauten Kräfte
mehrten und heilig, rein und edel wurden. Da sie sich demütig dem
Einfluß des Heiligen Geistes hingaben, empfingen sie von der Fülle
Gottes und wurden in sein Ebenbild umgewandelt.
Der Ablauf der Zeit hat nichts an der Verheißung Christi, den
Heiligen Geist als seinen Stellvertreter zu senden, geändert. Es liegt
keineswegs an Einschränkungen seitens Gottes, wenn die Reichtü-
mer seiner Gnade nicht erdwärts zu den Menschen fließen. Wenn
die Erfüllung seiner Verheißung nicht so wahrgenommen wird, wie
es sein könnte, liegt es daran, daß die Verheißung nicht so geschätzt
wird, wie es sein sollte. Wären alle willens dazu, so würden sie auch
alle mit dem Geist erfüllt werden. Wo man aber nur wenig über den
Mangel an Heiligem Geist nachdenkt, zeigen sich geistliche Dürre,
geistliche Finsternis, geistlicher Verfall und geistlicher Tod. Wo im-
mer minderwertige Dinge die Aufmerksamkeit beanspruchen, wird
[52]
es an der göttlichen Kraft fehlen, die zum Wachstum und Wohler-
gehen der Gemeinde nötig ist und die alle anderen Segnungen nach
sich zieht. Und das, obwohl sie in unermeßlicher Fülle angeboten
wird.
Da dies das Mittel ist, durch das wir Kraft empfangen können,
warum hungern und dürsten wir dann nicht nach der Gabe des Gei-
stes? Warum reden wir nicht von ihr, beten wir nicht um sie und
predigen wir nicht über sie? Wenn schon Eltern ihren Kindern gute
Gaben geben, „wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen
Geist geben denen“ (
Lukas 11,13
), die ihm dienen! Jeder Diener
des Evangeliums sollte um die tägliche Taufe mit dem Geist Gottes
bitten. Mitarbeiter Christi sollten gruppenweise zusammenkommen
und um besondere Hilfe und himmlische Weisheit flehen, damit sie
klug zu planen und richtig zu handeln vermögen. Vor allem sollten
sie Gott bitten, seine erwählten Boten in den Missionsgebieten mit
der reichen Fülle seines Geistes zu taufen. Die Gegenwart des Heili-
gen Geistes wird der Wahrheitsverkündigung der Mitarbeiter Gottes
eine Macht verleihen, wie sie keine Ehre und Herrlichkeit der Welt
zu geben vermag.
Wo der geweihte Diener Gottes auch sein mag, der Heilige Geist
ist bei ihm. Die an die Jünger gerichteten Worte gelten auch uns. Ihr
Tröster ist unser Tröster. Der Heilige Geist rüstet mit der Kraft aus,
die ringende, kämpfende Menschen in jeder Notlage, inmitten des