Seite 46 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Hasses der Welt aufrecht erhält, und verleiht Erkenntnis der eige-
nen Fehler und Schwächen. Wenn in Sorge und Leid der Ausblick
dunkel und die Zukunft verworren erscheint und wir uns hilflos und
einsam fühlen, bringt der Heilige Geist als Antwort auf das Gebet
des Glaubens dem Herzen Trost.
Unter außergewöhnlichen Umständen Begeisterung zu zeigen ist
keineswegs ein Beweis dafür, daß jemand ein Christ ist. Heiligkeit
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ist nicht Verzückung, sondern völlige Übergabe des eigenen Willens
an Gott. Heiligkeit bedeutet, von einem jeglichen Wort zu leben, das
aus dem Munde Gottes geht; den Willen unseres Vaters im Himmel
zu tun; ihm in Anfechtungen und in der Finsternis ebenso wie im
Licht zu vertrauen; im Glauben und nicht im Schauen zu wandeln;
sich auf Gott in bedingungslosem unerschütterlichem Vertrauen zu
verlassen und in seiner Liebe zu ruhen.
Es ist für uns nicht wichtig, genau erklären zu können, was der
Heilige Geist ist. Christus sagt, daß er der „Tröster“ ist, „der Geist
der Wahrheit, der vom Vater ausgeht“.
Johannes 15,26
. Er erklärt
ferner deutlich, daß der Heilige Geist bei seinem Werk, Menschen in
alle Wahrheit zu leiten, „nicht aus sich selber reden“ wird.
Johannes
16,13
.
Das Wesen des Heiligen Geistes ist ein Geheimnis. Menschen
können es nicht erklären, weil Gott es ihnen nicht offenbart hat.
Schwärmerische Menschen mögen Schriftstellen zusammenbringen
und auf ihnen einen menschlichen Gedankenbau errichten; aber die
Annahme solcher Ansichten vermag die Gemeinde nicht zu stärken.
Gegenüber Geheimnissen, die für das menschliche Verständnis zu
tief sind, ist Schweigen Gold.
Die Aufgabe des Heiligen Geistes umreißt Christus deutlich mit
den Worten: „Wenn derselbe kommt, wird er der Welt die Augen
auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das
Gericht.“
Johannes 16,8
. Der heilige Geist überführt von der Sünde.
Wenn der Sünder sich dem belebenden Einfluß des Geistes öffnet,
wird er zur Umkehr bewegt, und ihm wird bewußt, wie wichtig es
ist, den göttlichen Forderungen zu gehorchen.
Dem reumütigen Sünder, der nach Gerechtigkeit hungert und dür-
stet, offenbart der Heilige Geist das Lamm Gottes, „welches der Welt
Sünde trägt“.
Johannes 1,29
. „Derselbe wird mich verherrlichen;
denn von dem Meinen wird er‘s nehmen und euch verkündigen.“