Seite 47 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Die Gabe des Geistes
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Johannes 16,14
. „Aber der Tröster, der heilige Geist, welchen mein
Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und
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euch erinnern alles des, was ich euch gesagt habe.“
Johannes 14,26
.
Der Geist wird als erneuernde Kraft gegeben, die das Heil wirk-
sam machen soll, das durch den Tod unseres Erlösers erworben
worden ist. Beständig sucht der Geist die Aufmerksamkeit der Men-
schen auf das große Opfer zu lenken, das am Kreuz zu Golgatha
gebracht wurde, der Welt die Liebe Gottes zu offenbaren und dem
von seiner Schuld überführten Sünder die Kostbarkeiten der Heiligen
Schrift zu eröffnen.
Hat der Heilige Geist Erkenntnis der Sünde bewirkt und den
Maßstab der Gerechtigkeit vorgehalten, zieht er die Neigungen ab
von den vergänglichen Dingen dieser Erde und erfüllt das Herz mit
dem Verlangen nach Heiligkeit. „Wenn aber jener, der Geist der
Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn
er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das
wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen“
(
Johannes 16,13
), erklärte der Heiland. Wenn Menschen willig sind,
sich formen zu lassen, wird es zu einer Heiligung ihres ganzen
Wesens kommen. Was der Heilige Geist von Gott empfängt, wird
er ihnen einprägen. Durch seine Macht wird der Lebensweg so klar,
daß niemand zu irren braucht.
Von Anfang an hat Gott seinen Heiligen Geist dazu benutzt,
durch menschliche Werkzeuge seine Absicht mit dem gefallenen
Menschengeschlecht zu verwirklichen. Das zeigte sich bereits im
Leben der Patriarchen. Auch der Gemeinde in der Wüste zur Zeit
Moses gab Gott seinen „guten Geist, um sie zu unterweisen“.
Ne-
hemia 9,20
. In den Tagen der Apostel wirkte er durch die Kraft des
Heiligen Geistes machtvoll für seine Gemeinde. Dieselbe Kraft die
die Erzvater stärkte, Kaleb und Josua Glauben und Mut verlieh und
das Werk der Urgemeinde erfolgreich gestaltete, hat Gottes treue
Kinder zu allen Zeiten aufrecht erhalten. In der Kraft des Heiligen
Geistes bereiteten die waldensischen Christen in dunkler Zeit der
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Reformation den Weg. Und eben dieselbe Kraft ließ die Bemühun-
gen edler Männer und Frauen erfolgreich sein, die die Voraussetzung
schufen für die heutige Evangeliumsverkündigung und für die Über-
setzung der Bibel in die Sprachen und Dialekte aller Völker und
Stämme.