Seite 58 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Gunst des Volkes verlieren, denn es würde sie für schuldig am Mord
des Gottessohnes erklären.
Aber obwohl die Priester die Jünger zu vernichten wünschten,
wagten sie lediglich, ihnen strengste Bestrafung anzudrohen, falls
sie fortfuhren, im Namen Jesu zu reden oder zu wirken. Erneut vor
den Hohen Rat gerufen, befahlen sie ihnen, weder zu reden noch
zu lehren im Namen Jesu. Petrus und Johannes antworteten jedoch:
„Richtet ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, daß wir euch mehr gehor-
chen als Gott. Wir könn‘s ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten
von dem, was wir gesehen und gehört haben.“
Apostelgeschichte
4,19.20
.
Gern hätten die Priester diese Männer wegen ihrer unerschütter-
lichen Treue zu ihrer heiligen Berufung bestraft, aber sie fürchteten
das Volk, „denn sie lobten alle Gott über das, was geschehen war.“
[68]
Apostelgeschichte 4,21
. Deshalb wurden die Apostel nach wieder-
holten Strafandrohungen und Einschüchterungsversuchen auf freien
Fuß gesetzt.
Während Petrus und Johannes eingesperrt waren, hatten die an-
deren Jünger — in Kenntnis der Feindseligkeit der Juden — un-
aufhörlich für ihre Brüder gebetet, denn sie fürchteten, daß sich die
Christus zugefügten Grausamkeiten wiederholen könnten. Kaum
waren die Apostel wieder frei, suchten sie die andern Jünger auf,
um ihnen vom Ausgang des Verhörs zu berichten. Die Freude der
Gläubigen war groß. „Da sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme
einmütig zu Gott und sprachen: Herr, der du Himmel und Erde und
das Meer und alles, was darinnen ist, gemacht hast; der du durch den
heiligen Geist, durch den Mund unsres Vaters David, deines Knech-
tes, gesagt hast: ‚Warum toben die Heiden, und die Völker nehmen
sich vor, was umsonst ist? Die Könige der Erde treten zusammen,
und die Fürsten versammeln sich zuhauf wider den Herrn und wider
seinen Christus‘: wahrlich ja, sie haben sich versammelt in dieser
Stadt wider deinen heiligen Knecht Jesus, welchen du gesalbt hast
Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Völkern von
Israel, zu tun, was deine Hand und dein Rat zuvor bedacht hat, daß es
geschehen sollte. Und nun, Herr, siehe an ihr Drohen und gib deinen
Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort, und strecke deine
Hand aus, daß Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch