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Der Weg zu Christus
uns ein Vorbild gelassen, daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen.“
1.Petrus 2,21
.
Die Bedingung zum ewigen Leben ist stets die gleiche geblieben
genau dieselbe wie im Paradies vor dem Fall unserer Stammeltern:
vollkommener Gehorsam unter dem Gesetz Gottes, vollkommene
Gerechtigkeit. Könnten wir das ewige Leben auf eine andere Be-
dingung hin erhalten, dann stünde die Glückseligkeit der ganzen
Menschheit auf dem Spiele, dann währte auch die Sünde mit all
ihrem Jammer und Elend ewig.
Adam hätte vor dem Fall durch Gehorsam dem göttlichen Gesetz
gegenüber ein gerechtes Wesen ausbilden können. Es gelang ihm
jedoch nicht; durch seine Sünde sind nun auch wir gefallen und
können uns nicht selbst gerecht machen. Seitdem wir unter der
Sünde stehen und der Heiligkeit mangeln, sind wir nicht fähig, dem
Gesetz vollkommenen Gehorsam zu leisten. Wir haben keine eigene
Gerechtigkeit, mit der wir den Forderungen des göttlichen Gesetzes
genügen könnten. Aber Christus hat sich für uns ins Mittel gelegt. Er
weilte auf Erden unter den gleichen Prüfungen und Versuchungen,
die über uns kommen; doch er lebte ohne Sünde. Er starb für uns und
bietet sich nun an, unsere Sünden auf sich zu nehmen und uns seine
Gerechtigkeit zu geben. Wenn wir uns ihm völlig weihen, wenn
wir ihn als unsern Heiland annehmen, dann werden wir, mag unser
Leben auch noch so sündhaft gewesen sein, um seinetwillen gerecht
geachtet. Christi Wesen tritt an die Stelle unserer Wesensart; daher
sind wir von Gott angenommen, und das in nicht geringerem Maße,
als wenn wir nicht gesündigt hätten.
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Ja noch mehr, Christus erneuert das Herz; durch den Glauben
schlägt er seine Wohnstätte darin auf. Durch den Glauben müßt ihr
diese Verbindung mit Christus aufrechterhalten, müßt euren Willen
täglich dem seinen unterwerfen. Solange ihr dies tut, wird er in euch
das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen wirken.
Dann dürft ihr sagen: „Was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich
in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich
selbst für mich dargegeben.“ Die Worte Christi an seine Jünger sind:
„Ihr seid es nicht, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der
durch euch redet.“
Galater 2,20
. Arbeitet Christus an euren Herzen,
dann werdet ihr den gleichen Geist offenbaren und die gleichen
Werke tun: Werke der Gerechtigkeit und des Gehorsams.