Seite 78 - Der Weg zu Christus (1975)

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Der Weg zu Christus
offenhalten und Jesus mit diesen Worten einladen: Komm, wohne
als himmlischer Gast in meinem Herzen!
Mag unsere Umwelt noch so verderbt sein, so brauchen wir
deshalb ihr Gift doch nicht in uns aufzunehmen. Wir können in
der reinen Welt des Himmels leben, können unreinen Begierden
und unheiligen Gedanken jeden Zugang fest verschließen, wenn wir
unsern Sinn in innigem Gebet zum Allwaltenden emporheben. Die
ihre Herzen der Hilfe und dem Segen Gottes geöffnet halten, werden
in einer heiligeren Luft als der irdischen wandeln; sie werden in
steter inniger Verbindung mit dem Himmel stehen.
Wir müssen einen klaren Begriff von Jesus, ein volles Verständ-
nis für den Wert der ewigen Wahrheit haben. Seine heilige Schönheit
muß die Kinder Gottes erfüllen, und zu diesem Zweck müssen wir
um göttliche Enthüllung himmlischer Dinge beten.
Richten wir unsern Sinn aufwärts, damit Gott uns einen Hauch
des himmlischen Lebens zuteil werden lasse! Wir können uns so
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nahe zu Gott halten, daß unsere Gedanken sich ihm in jeder uner-
warteten Prüfung so natürlich zuwenden wie die Blume dem Licht
der Sonne.
Bringt eure Sorgen, eure Freuden, eure Anliegen, eure Befürch-
tungen, alles, was euch drückt und quält, vor Gott. Eure Lasten
können ihm nie beschwerlich sein; ihr werdet ihn nie ermüden. Er,
der die Haare auf eurem Haupt gezählt, ist nicht gleichgültig gegen
die Bedürfnisse seiner Kinder. „Der Herr ist barmherzig und ein
Erbarmer.“
Jakobus 5,11
. Sein Herz wird gerührt von unserm Elend,
von unserm Notschrei. Alles, was eure Gemüter belastet, bringt vor
ihn. Nichts ist so schwer, daß er es nicht tragen könnte; denn er trägt
alle Welten und herrscht über alle Dinge des Weltalls. Nichts, was
zu unserm Frieden gereicht, ist zu unbedeutend, als daß er es nicht
beachtete. Kein Abschnitt in unserer Lebenserfahrung ist zu dunkel,
als daß er ihn nicht lesen, keine Lage, in die wir geraten sind, zu
schwierig, als daß er sie nicht meistern könnte. Kein Schaden kann
die geringsten seiner Kinder befallen, keine Sorge das Herz quälen,
keine Freude uns ergötzen, kein aufrichtiges Gebet von unsern Lip-
pen kommen, die unser himmlischer Vater nicht beobachtete und an
denen er nicht unmittelbar Anteil nähme. „Er heilt, die zerbrochenen
Herzens sind, und verbindet ihre Schmerzen.“
Psalm 147,3
. Das Ver-
hältnis zwischen Gott und jedem Gläubigen ist von solcher Zartheit