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Der Weg zu Christus
Wahrheit, welche die Gelehrtesten in Erstaunen versetzt und ent-
zückt, während auch der schlichte und ungebildete Mensch darin den
Weg der Erlösung finden kann. Dennoch behandeln diese einfachen
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Wahrheiten Gegenstände, die so weit reichen und das menschliche
Begriffsvermögen so unendlich übersteigen, daß wir sie nur als von
Gott eingegeben annehmen können. So liegt der Erlösungsplan klar
vor unsern Augen, und jeder erkennt leicht, welche Schritte er in
Reue vor Gott und im Glauben an unsern Herrn Jesus Christus tun
muß, um auf dem vom Allwaltenden selbst vorgezeichneten Wege
errettet zu werden. Doch diese so leicht verständlichen Wahrheiten
bergen Geheimnisse, die seine Herrlichkeit verhüllen, Geheimnisse,
die den Geist beim Forschen in der Schrift überwältigen, aber den
aufrichtigen Wahrheitssucher mit Ehrfurcht und Glauben erfüllen.
Je mehr er in der Heiligen Schrift liest, desto fester wird seine Über-
zeugung, daß sie das Wort des lebendigen Gottes ist. Vor der Hoheit
dieser göttlichen Offenbarung beugt sich der menschliche Geist in
Demut.
Mit der Erklärung, daß wir die großen Wahrheiten der Schrift
nicht völlig durchschauen können, geben wir zu, daß unser begrenz-
tes Verständnis nicht hinreicht, die ewigen Wahrheiten zu begreifen;
wir geben zu, daß wir Menschen mit unserm beschränkten Begriffs-
vermögen die Pläne der Allweisheit nicht fassen können.
Zweifler und Ungläubige verwerfen Gottes Wort, weil sie nicht
alle Geheimnisse zu ergründen vermögen; ja, nicht einmal alle, die
angeblich an die Heilige Schrift glauben, sind in dieser Beziehung
außer Gefahr. Der Apostel sagt: „Sehet zu, liebe Brüder, daß nicht
jemand unter euch ein arges, ungläubiges Herz habe, das da abtrete
von dem lebendigen Gott.“
Hebräer 3,12
. Es ist recht, die Lehren
der Heiligen Schrift mit aller Genauigkeit zu durchsinnen und „die
Tiefen der Gottheit“ zu erforschen, soweit sie in der Heiligen Schrift
offenbart sind.
1.Korinther 2,10
. Obgleich „das Geheimnis ist des
Herrn, unsers Gottes; was aber offenbart ist, das ist unser und un-
serer Kinder ewiglich“, so läßt es sich Satan doch sehr angelegen
sein, unsere nachspürenden Geisteskräfte in Verwirrung zu bringen.
5.Mose 29,28
.
Ein gewisser Stolz ist mit der Betrachtung der biblischen Wahr-
heiten verbunden; die Menschen werden ungeduldig und mutlos,
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wenn sie nicht jede Stelle der Schrift zu ihrer Befriedigung auszule-