Seite 266 - Der gro

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Der große Kampf
Jahr später traf mich ein Stein zwischen die Augen, letzten Monat
empfing ich einen Schlag und heute Abend zwei, einen ehe wir in
die Stadt kamen, und einen nachdem wir hinausgegangen waren;
doch beide waren wie nichts; denn obgleich mich ein Mann mit aller
Gewalt auf die Brust schlug und der andere mit solcher Wucht auf
den Mund, daß das Blut sofort hervorströmte, so fühlte ich doch
nicht mehr Schmerz von beiden Schlägen, als wenn sie mich mit
einem Strohhalm berührt hätten.
Die Methodisten jener Zeit — das Volk und auch die Prediger
— ertrugen Spott und Verfolgung sowohl von Kirchengliedern als
auch von den offenbar Gottlosen, die sich durch die falschen Dar-
stellungen jener anstacheln ließen. Sie wurden vor Gerichte gestellt,
die freilich nur dem Namen nach als solche angesprochen werden
konnten; denn Gerechtigkeit fand sich selten in den Gerichtshöfen
jener Zeit. Oft wurden die Gläubigen von ihren Verfolgern gepei-
nigt. Der Mob ging von Haus zu Haus, zerstörte Hausgeräte und
Güter, plünderte, was ihm gefiel, und mißhandelte in brutaler Weise
Männer, Frauen und Kinder. Durch öffentliche Bekanntmachungen
wurden alle, die sich am Einwerfen von Fenstern und am Plündern
der Häuser der Methodisten zu beteiligen wünschten, aufgefordert,
sich zu gegebener Stunde an einem bestimmten Ort zu versammeln.
Diese offene Verletzung menschlicher wie auch göttlicher Gesetze
ließ man ungetadelt zu. Man verfolgte planmäßig die Menschen, de-
ren einziger Fehler es war, daß sie versuchten, den Fuß des Sünders
vom Pfad des Verderbens auf den Weg der Heiligkeit zu lenken.
John Wesley sagte über die Anschuldigungen gegen ihn und
seine Gefährten: „Manche machen geltend, daß die Lehren dieser
Männer falsch, irrig, schwärmerisch, daß sie neu und bis kürzlich
unbekannt gewesen und daß sie Quäkerismus, Schwärmerei und
Papsttum seien. Diese ganze Behauptung ist bereits an der Wurzel
abgehauen worden, da ausführlich gezeigt wurde, daß jeder Zweig
dieser Lehre die deutliche Lehre der Heiligen Schrift ist, wie sie von
unserer eigenen Kirche ausgelegt wird, und die deshalb nicht falsch
oder irrtümlich sein kann, vorausgesetzt, daß die Heilige Schrift
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wahr ist ... Andere geben vor: ‚Ihre Lehre ist zu streng, sie machen
den Weg zum Himmel zu schmal‘. Und dies ist in Wahrheit der
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Wesley‘s Works, Bd. III, 297,298